Die Verantwortung für ein gutes Gespräch mit Kindern und Jugendlichen liegt grundsätzlich bei den Erwachsenen. So bedeutet ein schweigendes Kind nicht unbedingt Widerstand. Ein schweigendes Kind kann auch bedeuten: „Ich habe Dich nicht verstanden“. Folglich ist es wichtig auf das Kind wertschätzend einzugehen und ihm Raum zu geben. Im Gespräch lernt der Erwachsene das Kind kennen, stellt Fragen, hört gut zu und versichert durch Nachfragen, den Inhalt verstanden zu haben. Das Nachfragen ist exorbitant wichtig, denn junge Kinder sagen oft nicht direkt, was sie möchten. Beispielsweise fragen Kinder: „Warum gehen wir heute nicht zu Opa?“. Übersetzt bringt das Kind damit zum Ausdruck, den Opa besuchen zu wollen. Das ist nur ein Beispiel von Vielen. Im Ergebnis wird bei einem guten Gespräch sichtbar, was das Kind und der Jugendliche wirklich will.
Genauso richtig und wichtig sind gute Gespräche mit den Eltern und möglicherweise mit Personen aus dem sozialen Umfeld. Denn im Konflikt selbst stehen die Konfliktpartner im emotionalen Nebel und haben die Sicht auf ihre Kinder verloren. In guten Gesprächen können die Emotionen von der Sache getrennt werden und der klare Blick auf ihre Kinder wird wieder hergestellt. An dieser Stelle des Prozesses werden die Perspektiven der Beteiligten gesehen und im weiteren Verlauf können gemeinsam Lösungsmöglichkeiten diskutiert und vereinbart werden.
Dieser Prozess erfordert Mut einen neuen Weg zu gehen und den Willen beider Elternteile sowie die Überzeugung gemeinsam das Beste für die eigenen Kinder zu wollen. Die Verantwortung für ein gutes Gespräch liegt auch hier bei den Erwachsenen.